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Projekte

Infektion


Diese Arbeiten wurde im Rahmen einer Semesterarbeit geschaffen, die sich mit der Infektion mit dem Coronavirus beschäftigt. Es sollte eine Ausstellung aufgebaut werden mit verschiedenen Plastiken und die Laufwege der Besucher der Ausstellung sollten mittels Kinetik aufgezeichnet werden und anschließend in einem anderen Raum für die Besucher sichtbar gemacht werden. Das Projekt sollte auf die Abstands- und Hygieneregeln in der Coronakrise aufmerksam machen und sensibilisieren.

Die Plastik ist nur eine von drei Plastiken. Ihre Oberfläche ist kugelig und rissig, die Kugeln symbolisieren die Viren, die einen Organismus befallen, ihn aufbrechen und langsam zerstören. Die Risse zeigen den Zerfall des Lebewesens, das in organisch-abstrakter Form dargestellt wird. Die Formgebung der Plastik ist erfolgte rein intuitiv, sie soll dem Menschen auf der einen Seite in ihrer weichen, geschwungenen Form nahe kommen, man möchte sie berühren. Auf der anderen Seite soll sie unheimlich und archaisch erscheinen und auf den Tod und den Virenbefall hinweisen. Eine Pandemie ist etwas Archaisches, die Natur hat uns voll im Griff, wir sind nicht die Herrscher der Welt, wie wir oft glauben. Gegen Krankheit und Tod sind wir auch heute noch weitestgehend machtlos.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Originalbilder: Tim Uhlemann

 

 

Myzelium


Die Skulptur ist teil eines Experiments, das die Verwendbarkeit von Pilzen für die skulpturale Verarbeitung untersucht. Die Form wird durch eine Abformung mittels Gipsbinden definiert und mit steril gehaltenen nassen Sägespänen befüllt, die mit Pilz durchwachsenem Substrat gefüllt wird. In ständig feuchter Umgebung wuchert der Pilz (in diesem Fall der Reishi-Pilz) durch die Form und kommt außen sichtbar wieder zum Vorschein. Die Form wird so von einem anderen Lebewesen weiterentwickelt und neu definiert, die Grenzen gesprengt. Die Farbgebung entsteht durch unterschiedlich hohe Feuchtigkeit, ist eine Stelle feuchter, wird sie möglicherweise braun oder gelblich.

Die organischen Skulpturen wirken menschlich, tierisch. Aber auch fremd, wie von einem anderen Stern. Die Künstlerin wird die Objektreihe experimentell fortsetzen.
Es sollen weitere Möglichkeiten zur Form- und Farbgebung erforscht werden und auch größere Objekte entstehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zylindergruppe = Menschengruppe

 

Diese Objektgruppe sind unter einer alternativen Sichtweise der Ästhetik zu betrachten.
Schon in vergangenen Kulturen spielt die Schönheit des Zerfalls eine Rolle. Auch heute noch kann man dieses Schönheitsverständnis in zahlreichen Arbeiten bewundern, die in der Philosophie des ‚Wabi-Sabi‘ in Japan entstanden.

Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Wechsel von Jung nach Alt.
Die Arbeiten sind neu geschaffen, doch wirken sie wie dem Zerfall anheim gefallen und verwittert. In einer Zeit, in der Hochglanz und Glitzerwelten zu präsent sind und fast alles perfektioniert sein wird, ist diese Arbeit ein Gegenpol und plädiert für einen Wechsel hin zum Imperfektionismus und zu Fehlerhaftigkeit. Etwas darf Makel aufweisen, wir dürfen Makel aufweisen. Wir sind im Wandel der Zeit und werden altern, dürfen auch im jugendlichen Alter Hautunreinheiten zeigen, Fettpölsterchen haben, schiefe Zähne und mit der Zeit auch Falten bekommen.

So eigenwillig und einzigartig wie diese Objektgruppe es ist, so darf auch der Mensch sein.
Ein Sinneswandel, der gut tut.

 

 

 

 

 

Die Die Zylindergruppe ist durch ein Vorbild entstanden: ein aufgefundener, verwitterter Anzündkamin mit sieben Löchern. Alle Zylinder weisen diese Merkmale auf.
Das Original war stark verrostet. Das führte zu Experimenten mit Rost und künstlicher Alterung. Neben Rostfarben auf Kunststoffkörpern wurden Zylinder aus Stahlblech auf verschiedene Weise künstlich gerostet. Andere Objekte aus unterschiedlichen Grundmaterialien wurden galvanisch mit Kupfer beschichtet. Es ergab sich eine natürliche Patina. Glasierte und unglasierte Keramikzylinder wurden im japanischen Raku-Verfahren gebrannt und mit Naturmaterialien nachbehandelt.