sonja keppler

Mycelium

Bei dieser Arbeit geht es um das Experiment mit der Form, die aus natürlichen Materialien entsteht und von Pilzmyzel infiltriert wurde. Es geht auch um die Verbindung zwischen Pilzwachstum und menschgemachter Form. In welchen Kontexten bewegt sich der Künstler in seiner Zusammenarbeit mit dem Pilz? Diese „Funghi-Fusion“ von Mensch und Natur ist relevant für neue Ansätze in Kunst und Design. Die Skulpturen sind Teil eines Experiments, das die Nutzbarkeit von Pilzen für die skulpturale Verarbeitung erforscht.

Die Form ist vom Menschen definiert und besteht manchmal aus künstlichen und manchmal natürlichen Materialien, die mit Substrat gefüllt sind, das von Pilzen durchwachsen ist. In einer ständig feuchten Umgebung wächst der Pilz (meist wird Ganoderma lucidum/Reishi verwendet) durch die Form und erscheint sichtbar wieder außen. Die Form wird von einem anderen Lebewesen weiterentwickelt und neu definiert, die Grenzen werden aufgebrochen. Die Farbe entsteht durch unterschiedliche Feuchtigkeitsgrade; ist ein Bereich feuchter, kann er braun oder gelblich werden.

Es wird verdeutlicht, welche Rolle das Beliebige in diesem Zusammenhang spielt, wie das Zusammenspiel von Mensch und Natur im Schaffensprozess so gelingen kann, dass wir sie nicht nur in eine Form pressen. Auch die raue Ästhetik der Verwitterung, die natürlicherweise beim Wachstum von Pilzen entsteht, wird thematisiert.

Die organischen Skulpturen wirken animalisch, aber auch menschlich, weiblich. Aber auch fremd, wie von einem anderen Stern. Es steht für Kollaboration und symbiotische Kunst. Die Bildhauerin wird die Objektreihe, die Teil ihrer Masterabschlussarbeit war, experimentell weiterführen. Weitere Materialien, Pilzarten und Möglichkeiten der Formgebung und Farbgebung werden erforscht und es entstehen auch größere Objekte.

mycelium

This work is about the experiment with the form that emerges from natural materials that have been infiltrated by fungal mycelium. It is also about the connection between fungal growth and man-made form. In what contexts does the designer move in his collaboration with the mushroom? This „fungi-fusion“ of man and nature is relevant for new approaches in art and design. The sculptures are part of an experiment exploring the usability of mushrooms for sculptural processing.

The shape is defined by human and is sometimes made of artificial and sometimes natural materials, which is filled with substrate which is covered by fungi. In a constantly humid environment, the fungus (Ganoderma lucidum/ Reishi is usually used) grows through the mold and reappears visibly on the outside. The form is further developed and redefined by another living being, the boundaries are broken. The color is caused by different levels of moisture; if an area is moister, it may turn brown or yellowish.

It will be clarified what role the arbitrary plays in this context, how the interaction of man and nature can succeed in the creative process in such a way that we don’t just press it into one form. The rough aesthetics of weathering, which occurs naturally when fungi grow, is also addressed.
The organic sculptures appear animal, but also human, feminine. But also strange, like from another planet. It stands for collaboration and symbiotic art. The sculptress will continue experimentally the series of objects that was part of her master’s final project. Further materials, types of mushrooms and possibilities for shaping and coloring will be researched and larger objects will also be created.

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