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Widerstandsobjekte

 

 

Die „Objekte des Widerstands“ sind Teil einer Serie von Arbeiten, die noch nicht
abgeschlossen ist. Diese Objekte sind über und über mit Kondensatoren und
elektrischen Widerständen bestückt. Es sind Wesen, deren Haut aus diesen
filigranen technischen Bauteilen besteht.

Der Titel der Arbeiten enthält ein Wortspiel. Er steht zum einen für die verwendeten
Materialien, die elektrischen Widerstände. Zum anderen steht die Objekte für den
Widerstand gegen die Zerstörung der Natur und der letzten Stämme der
Naturvölker dieser Welt. Sie sollen auch zum Widerstand gegen die immer mehr
fortschreitende Digitalisierung aufrufen. Die Digitalisierung an sich wird nicht
verneint, sie ist gut und wichtig für die Zukunft. Vielmehr soll Handarbeit und
Handwerk einen kulturellen Gegenpol schaffen zum Wischen über das Display.
Unsere Hände erschaffen Dinge, wir begehren Dinge zu erschaffen. Diese
wunderbare Eigenschaft gehört zu uns und sie ist von enormer Wichtigkeit für
unser Mensch-Sein. Kunst-und Kultgegenstände habe eine lange Tradition in der
Menschheitsgeschichte, die Machart der Objekte weist auf die archaischen
Kulturen. Die Arbeiten greifen traditionelle Gestaltungsweisen verschiedener
archaischer Völker auf, beispielsweise arbeiten viele afrikanische Stämme mit
Muscheln oder Perlen, die in Lehm oder Harzmischungen gedrückt werden.
Sie haben dabei ein ausgezeichnetes Verständnis für Farbe und Anordnung der
Elemente. Diese Technik greift Sonja Keppler in ihren Arbeiten auf und benutzt
hierzu moderne Materialien, wie elektrische Widerstände und Kondensatoren.

Oft sind es Frauen, die mit ihrer Hände Werk Kultur erhalten. Diese Kultur gilt es
für kommende Generationen zu erhalten.
Die Arbeiten sind vielseitig zu deuten: zum einen stehen sie als Metapher für eine sich
verändernde Kultur und auch Zerstörung der Kulturen durch den technischen
Fortschritt und den Kapitalismus, zum anderen ehren die Arbeiten die Kunst und
Kultur noch bestehender und längst vergangener Völker und Stämme. Die
Bildhauerin möchte in eine positive Zukunft verweisen, in der Technik und Kultur
harmonisch vereint sind.